Advanced Custom Fields

Bruno Gisler
04. September 2023

Wie WordPress mit Hilfe eines Plugins durchstartete

Als ich vor 10 Jahren ins WordPress-Thema einstieg, wurde etwa zur selben Zeit die erste Version des Plugins Advanced Custom Fields (kurz ACF) ins WordPress.org-Repo geladen. Und zwar von einem gewissen Elliot Condon, einem australischen Problemlöser, wie er sich heute selbst bezeichnet. Ursprünglich im Design zuhause hatte er sich alle nötigen PHP-Kenntnisse im Selbststudium beigebracht, um eine echte Lücke in der WordPress-Umgebung zu füllen.

Diese wurde ursprünglich als reine Blog-Software entwickelt und verfügte dementsprechend über nur wenige Felder, den Inhalt einer Page zu gestalten. Grundsätzlich nämlich nur einen Texteditor. Zwar bietet WordPress die Möglichkeit, zusätzliche Felder zu nutzen aber eben nicht jene, die Condon mit ‘Advanced’ betitelt. Datumsfelder, Bilder, etc.

Vom Blog zum CMS

Condon hatte damals das Potenzial der Software erkannt und mit seinem ACF-Plugin dazu beigetragen, WordPress zu einem ausgewachsenen Content Management System zu erweitern. Mittlerweile ist WordPress das mit Abstand am weitesten verbreitete CMS.

Die schmerzlich vermissten Custom Fields bietet ACF mittels einigen Klicks an. Diese Felder konnten Entwickler:innen auch schon zuvor programmatisch erstellen, dies aber nur mit grossem Aufwand. Der Workflow beim Erstellen einer WordPress-Website hat sich also drastisch vereinfacht und verkürzt. Für alle erdenklichen Post-Typen und eigenen Gutenberg-Blöcke können zusätzliche Felder einfach erstellt werden.

Derzeit bietet Advanced Custom Fields 35 verschiedene Feldtypen an, darunter Text-, Datums- und Medien-Felder. Auch Checkboxen, Radiobuttons sind verfügbar.

Herauszuheben ist mit Sicherheit das beliebte Repeater Field, dass es ermöglicht, unbegrenzt Einträge einer bestimmten Art zu erstellen.

Tolle UI für Anwender:innen, einfache API für Entwickler:innen

ACF trägt zu einer guten Übersicht für Entwickler:innen und Anwender:innen bei. Das Interface des Plugins ist schnell verstanden und einfach angewendet. Die Felder können individuell angezeigt und auch mittels Tabs gruppiert werden. So entsteht eine aufgeräumte Eingabemaske für Administrator:innen.

Den Entwickler:innen wird das Auslesen und Anwenden der Felder, bzw. deren Werte mittels eigener ACF-Funktionen vereinfacht. Somit soll gesagt sein, dass sich ACF an Entwickler wendet, die Websites programmieren und erweitern. Das Erstellen von Feldern im Backend stellt den ersten Schritt dar, danach müssen diese im Code ausgelesen und im Frontend dargestellt werden.

Übersicht aller erstellten Feldgruppen
Übersicht aller erstellten Feldgruppen

CPTs und Taxonomien

Das neuste Feature des Plugins vereinfacht den Workflow von Entwickler:innen nochmals. Und zwar können nun auch Custom Post Types und Taxonomien per ACF-Interface erstellt werden.

Erwähnenswert ist ebenfalls die automatische Synchronisation zwischen einzelnen WP-Installationen. Alle Felder, CPTs, Taxonomien und allgemeine Einstellungen werden im Theme als JSON-Dateien gespeichert und können so beispielsweise zwischen einer lokalen Entwicklungs­umgebung, einer Stage-Installation und einer Live-Umgebungen synchronisiert werden.

Beispiel eines eigenen Post Types
Eingabemaske beim Erstellen eines Custom Post Types

Delicious Brains übernimmt ACF

Elliot Condon hat dieses beliebte und wichtige Plugin 10 Jahre lang alleine entwickelt und unterhalten. Nach eigenen Angaben wurde die Arbeit für eine One-Man-Show nun aber zu intensiv und als junger Familienvater will sich Condon mehr Zeit für seinen Nachwuchs nehmen. Mit der WP-Plugin-Schmiede von Delicious Brains hat er einen würdigen Nachfolger für sein Produkt gefunden und sich somit von ACF getrennt. Mehr oder weniger gleichzeitig wurde die Plugin-Abteilung von Delicious Brains an WP Engine verkauft. Seit der Übernahme von Advanced Custom Fields wird jedenfalls fleissig am Produkt gearbeitet und im Sinne von Condon weitergeführt.

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