Was ist eine Website?

Tobias Callister
15. Januar 2024

Mit der Integration von KI-Tools und einer ständig wachsenden Anzahl nützlicher Webapplikationen wird das Internet je länger, je mächtiger. Trotz der zunehmenden Größe haben sich die Prinzipien, wie das Web hinter den Kulissen funktioniert, nicht geändert.

 

In diesem Blogbeitrag möchte ich diese grundlegenden Konzepte veranschaulichen. Insbesondere, was technisch gesehen eine Website ist und was bei ihrem Aufruf alles passiert – vom Zeitpunkt des Eintippens in der Adresszeile bis zu dem Zeitpunkt an dem sie schlussendlich in deinem Browser angezeigt wird. Dabei begegnen wir gängigen Begriffen wie Hosting, Domain und Server.

«Das verwirrende Internet» – illustriert von DALL·E

Was ist eine Website?

Beginnen wir am Anfang: Was ist überhaupt eine Website? Eine Website ist im Grunde genommen eine Sammlung von Dateien, die auf einem Computer (namens Server — später dazu mehr) gespeichert ist.

Eine einfache Website kann theoretisch aus nur einer einzelnen Datei bestehen. Diese Art von statischer Website enthält alle Informationen auf genau einer Seite. Obwohl solche Seiten durchaus ihren Platz im Web haben, sind sie in Bezug auf Funktionalität und Interaktivität merklich eingeschränkt.

Die meisten Websites im modernen Internet sind weit komplexer aufgebaut. Sie bestehen aus zahlreichen Seiten mit einer Vielfalt an Funktionen. Auch einem Laien soll es möglich sein, den Überblick über eine kompliziertere Website zu bewahren und deren Inhalte (Text, Bilder, Videos, PDFs, etc.) verwalten zu können.

Hier kommt ein CMS (Content Management System – deutsch: Inhaltsverwaltungssystem) ins Spiel. Mit einem sicheren Login kann sich ein:e Website-Administrator:in in den geschützten Bereich der Website einloggen. Dort ermöglicht eine intuitive und benutzerfreundliche Oberfläche, Inhalte zu erfassen, zu bearbeiten und bei Bedarf zu entfernen. Das CMS ist also die Software, die all dies ermöglicht.

Gut zu wissen: «Website» vs. «Homepage»

Der Begriff «Website» umfasst alle Seiten auf einer Website. Die Bezeichnung «Homepage» hingegen (auf deutsch: Startseite) bezieht sich ausschliesslich auf jene Seite, auf der ein:e Besucher:in zuerst landet, wenn die Website aufgerufen wird. Die Homepage ist also das Eingangstor zur gesamten Website.

Wie ist eine WordPress-Website aufgebaut?

Eines der bekanntesten Beispiele für ein CMS ist WordPress. Wir vom Klub haben uns auf WordPress-Websites spezialisiert.

Auch eine WordPress-Website (inklusive geschützten Login-Bereich) ist technisch gesehen nur eine Sammlung von Dateien. Dabei ist die Anzahl Dateien bei einer Website mit CMS umso grösser. In einem von uns entwickelten Webprojekt können es mehrere tausend Dateien sein, welche der Website Leben einhauchen.

Was sind das für Dateien?

Code-Dateien:
Sie bilden den Kern der Website und beinhalten Programmiercode in Sprachen wie HTML, CSS, Javascript und PHP. Der Programmiercode in diesen Dateien ist verantwortlich für Funktionalität, Struktur und Design einer Website.

Inhalte:
Dies sind beispielsweise Texte und Mediendateien wie Bild- (JPEG, PNG, GIF), Video- und Audio-Dateien, manchmal auch herunterladbare Inhalte wie PDFs. Mediendateien verbessern den visuellen Auftritt und das Nutzererlebnis einer Website.

Filestruktur – illustriert von DALL·E

Im folgenden Beispiel ist die Ordnerstruktur unserer Website kdgs.ch ersichtlich. Zur Veranschaulichung ist in den grünen Boxen notiert, wie viele Dateien in diesen Ordnern vorhanden sind.

«kdgs»
Der Template-Ordner «kdgs» beherbergt sämtliche Dateien, die für die Website kdgs.ch erforderlich sind. In diesem Fall handelt es sich um etwa 30.000 Dateien, darunter sowohl Code- als auch Mediendateien.

«wp-includes»
Der Unterordner «wp-includes» enthält einen Grossteil der Kernsoftware von WordPress. Das sind Code-Dateien, welche für die grundlegende Funktionalität von WordPress verantwortlich sind. Diese Dateien sind notwendig, um WordPress als CMS zu betreiben.

«wp-admin»
Dieser Unterordner enthält Code-Dateien, die für den WordPress Login-Bereich notwendig sind — also die Benutzeroberfläche, über die Administrator:innen die Website verwalten können.

«wp-content»
Die Inhalte der ersten beiden Ordner, «wp-includes» und «wp-admin», sind auf allen WordPress-Websites identisch, da sie die grundlegende WordPress Software repräsentieren.
Interessant wird es jedoch beim Unterordner «wp-content», da er Dateien für Themes, Plugins und Uploads enthält. Unter anderem sind das vom Klub entwickelte Themes und Plugins, die das Design und die Funktionen der Website auf deinen Wunsch personalisieren.

Was ist eine Datenbank?

Code-Dateien sind also für die Funktionalität verantwortlich, und unter Mediendateien verstehen wir Bilder und Videos, die einen Teil des Inhalts einer Website abbilden. Was ist mit dem textlichen Inhalt, und was ist mit Einstellungen, die die Website steuern? Wo sind Kommentare, Produktebeschreibungen und andere dynamische Informationen?

Auch diese Inhalte müssen irgendwo gespeichert sein. Eine ganz einfache Art, dies zu tun, wäre das Verwenden von Textdateien. Das heisst, wenn ein neuer Kommentar auf der Website veröffentlicht wird, oder wenn die Administrator:in der Website eine Seite mit neuen Inhalten erfasst, könnten diese Informationen in .txt Dateien gespeichert werden.

Das Problem bei dynamischen Inhalten (im Gegensatz zu Code- und Mediendateien) ist, dass es auch möglich sein soll, diese Informationen laufend zu ändern. Mit normalen Textdateien wäre das zwar möglich, es wäre aber extrem ineffizient und nicht skalierbar.
Hier kommt die Datenbank ins Spiel. Eine Datenbank ist eine Software zur effizienten Speicherung und Verwaltung von dynamischen Informationen. Die dynamischen Inhalte werden so gespeichert, dass ein schneller Zugriff und schnelles Anpassen der Inhalte möglich ist.

Kurz Zusammengefasst:
Eine Website besteht aus Code- und Mediendateien, die auf einem Server (mehr dazu gleich) gespeichert sind. Auf diesem Server läuft auch eine Datenbank, welche die dynamischen Inhalte der Website speichert und einen effizienten Zugriff auf diese Inhalte ermöglicht.

Datenbank – illustriert von DALL·E

Was ist ein Server? Was ist ein Hosting?

Nachdem wir verstanden haben, was eine Website ausmacht, wollen wir nun untersuchen, wie diese Dateien und Informationen für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.

Der Computer, auf dem sowohl die Dateien, als auch die Datenbank deiner Website gespeichert sind, wird als Server bezeichnet. Der Anbieter, der solche Server bereitstellt und dir ermöglicht, darauf zuzugreifen, wird als Host oder Hosting-Anbieter bezeichnet. Der Prozess, bei dem du Speicherplatz und Zugriff auf einen Server erhältst, wird gemeinhin als Hosting bezeichnet.

In der Schweiz gibt es einige renommierte Hosting-Anbieter, zu denen Hostpoint, Metanet und Cyon zählen. Die Kosten für das Hosting einer WordPress-Website in der Schweiz variieren je nach gewünschter Leistung und Umfang zwischen CHF 10.— und 50.— im Monat.

Was ist eine Domain?

Jetzt wo wir verstanden haben, was eine Website ist, und wie sie gespeichert wird, bleibt noch die Frage zu klären, wie genau sie an die Endnutzer ausgeliefert wird.

Der Server, auf dem die Website gehostet wird, besitzt eine numerische Adresse (IP-Adresse), die den Server im Internet eindeutig identifiziert. Kennt man die Adresse, kann eine Anfrage an diese Adresse geschickt werden, um nach den Dateien und Inhalten der Website zu fragen.

Da man sich Zahlenreihen nur sehr schwer merken kann, wurden Domains eingeführt. Eine Domain ist also nichts anderes, als eine für Menschen gut verständliche Adresse eines Computers im Internet. Sie ist der einzigartige Name, der einer Website zugeordnet wird.

Was passiert, wenn die Domain einer Website aufgerufen wird?

Wenn ein:e Benutzer:in eine Domain (wie kdgs.ch ) in die Adresszeile eines Webbrowsers eingibt und Enter drückt, läuft der folgende Prozess ab:

  • Ermittlung der Adresse des Servers: Zunächst beschafft sich der Browser anhand der Domain die Adresse des Servers, auf dem die Website gehostet ist. Das ist vergleichbar mit der Suche nach einer Telefonnummer im Telefonbuch.

  • Anfrage an den Server: Sobald die Adresse bekannt ist, stellt der Browser eine Anfrage an diesen Server.
  • Antwort vom Server: Der Server verarbeitet die Anfrage und greift dabei auf die Datenbank zurück, um dynamische Inhalte zu ermitteln. Anschliessend sendet er die erforderlichen Daten in den Formaten HTML, CSS und JavaScript zurück.
  • Rendern der Website: Der Browser empfängt diese Daten und beginnt damit, die Website zu rendern (darzustellen). Er interpretiert HTML für die Struktur, CSS für das Design und JavaScript für die Interaktivität, so dass die fertige Website der Benutzer:in angezeigt wird.

Abschliessend

Eine Website besteht im Wesentlichen aus einer Sammlung von Dateien und einer Datenbank, die auf einem Server gespeichert sind. Der Zugriff erfolgt über eine leicht zu merkende Domain. Die Abfrage einer Website – von der Eingabe der Domain bis hin zur Darstellung der Website im Browser — erfolgt in Sekundenschnelle. Das Internet basiert, trotz seiner scheinbaren Komplexität, auf relativ einfachen und überschaubaren Konzepten. Es ist also doch keine Magie, die dahinter steckt.

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